Fahrradtour  Altmühl - Donau - Naab - Pegnitz  2011

 


Hallo liebe Radlerfreunde, es müssen nicht immer die großen Touren sein. Auch kleine Flusstouren machen Spaß und von so einer berichte ich hier.
Die Tour fand Ostern 2011 statt und dauerte 5 Tage. Die Gesamtstrecke belief sich auf rund 320 km.
Begleitet hat mich mein Freund Günther. Das Wetter war erfreulicher Weise durchgehend sonnig und regenfrei, sodass ich dies im folgenden nicht mehr ständig weiter erwähne.

2017 habe ich die Tour mit Komoot, einem Navigationssystem für Wanderer und Fahrradfahrer, welches ich seit 2015 einsetze, nachgeplant und so kann man sich die Route durch Anklicken ansehen. Die gefahrenen Kilometer weichen von den Plankilometern ab, da ich die Strecke nachträglich erstellt habe.

Wer Interesse an meinen anderen ins Netz gestellten Touren hat, einfach Meine Radtouren anklicken

 

1. Tag: Burgheim (Donau) - Dollnstein - Kinding 86 km  


Mit dem Zug fuhren wir zunächst nach Burgheim, einem kleinen Ort und Bahnhof kurz nach Donauwörth.
Anschließend ging es auf dem gut ausgeschilderten Radweg Richtung Rennertshofen. Von dort aus hinein in das Wellheimer Trockental nach Wellheim und weiter nach Dollnstein, welches bereits im Altmühltal liegt.
Bei dem genannten Wellheimer Trockental handelt es sich um einen Teil des Ur-Donautals, welches hier die fränkische Alb durchschneidet.
In Dollnstein gab es zunächst einmal in einem Biergarten eine Mittagspause.

Nun ging es immer gemütlich entlang der Altmühl nach Eichstätt. Die dortige Kaffeepause erschöpfte uns dann so, dass wir uns mitten in der freien Landschaft ein gemütliches Nachmittagsschläfchen gönnen mussten.

Das Altmühltal setzte sich dann, teilweise begleitet von schönen Felsformationen fort und am Abend fanden wir in Kinding in einem prima Hotel eine gemütliche Unterkunft zu zivilen Preisen. Ein zünftiges, fränkisches Abendessen auf der Terrasse rundete den Tag ab.


Am nächsten Morgen gab es zunächst eine kleine Überraschung. Auf dem gesamten Frühstücksbüffet befand sich keine einzige Scheibe Wurst. Dies verwunderte mich bei der guten Qualität des Hotels doch sehr! Meine Nachfrage
bei der Bedienung ergab dann, dass man ordentlich katholisch sei und schließlich Karfreitag habe!

Wir besichtigten in Kinding dann noch die beeindruckende Wehrkirchenanlage, bevor wir uns wieder auf die Räder schwangen. 


                                                                                                                                                                                                                            Wehrkirche Kinding

2. Tag: Kinding - Bad Abbach 87 km  

     

In Beilngries gab es dann glücklicherweise ein Lokal, welches auch an Karfreitag ein Weißwurstfrühstück servierte! 

Im übrigen wird dort wird aus der bis dahin träge dahinfließenden Altmühl der Rhein-Main-Donau-Kanal. Dieses Bauwerk ist nach dem Karlsgraben zwischen der Schwäbischen Rezat und der Altmühl zu Zeiten Karls des Großen und dem auf Grund des Aufkommens der Eisenbahn nicht lange genutzten Ludwig-Kanal der dritte und zumindest technisch auch gelungene Versuch, die Donau über den Main mit den Rhein zu verbinden. Wenn man den Kanal entlang radelt, kommt  allerdings nur zirka alle 40 Minuten ein einsames Transportschiff dahergefahren!?!

Über den wirtschaftlichen Sinn oder Unsinn dieses am 25. September 1992 eröffneten Bauwerks kann man auch heute noch trefflich streiten. 
Umweltaktivisten hatten damals die Zerstörung des unteren Altmühltals befürchtet und den Kanalbau in Altmühltal heftig bekämpft. Radelt man heute allerdings in Kanal entlang, so mag es früher idyllischer gewesen sein. Der Kanal wurde letztlich jedoch sehr gut in die Landschaft eingepasst.


                    Osterbrunnen Beilngries

 


                 

             alte Schleuse Ludwigkanal                                                        neue Schleuse Riedenburg                                                       Kanal bei Burg Essing

 

Bei weiter strahlendem Sonnenschein kamen wir am frühen Nachmittag in Kelheim, der Mündung der Altmühl bzw. des Rhein-Main-Donau-Kanals in die Donau an.
Wir versuchten entlang der Donau flussabwärts zum Donaudurchbruch und zum Kloster Weltenburg zu radeln und freuten uns schon auf den Klostergarten.
.

 

 

Das war dann aber nix, weil der Radweg allmählichen in einen Trampelpfad überging und direkt am Donaudurchbruch endete. 

Schlauchboote hatten wir leider vergessen! Wir hätten einige hundert Meter vorher abbiegen und über den Berg zum Kloster fahren müssen.
Schön war es trotzdem und statt Klosterbiergarten war dann eben nach der Rückkehr nach Kehlheim ein dortiges Cafè das Ziel der Wahl

 


 


                Donaudurchbruch Weltenburg 

 

                                                                                                                                                                                                                                                             Altmühltor Kehlheim 


Frisch gestärkt ging es dann durch das Altmühltor aus der Stadt hinaus auf dem Radweg hinunter zur Einmündung des Kanals in die Donau und entlang der Donau bis Bad Abbach. Zuvor hatten wir in Poikam von der linken auf die rechte Donauseite gewechselt, um nicht aus Versehen an Bad Abbach vorbeizufahren. Im Gegensatz zu vielen anderen fränkischen und bayerischen Ortschaften wirkte dieser Ort auf uns nicht besonders reizvoll. Es scheint sich um einen deutlich in die Jahre gekommenen Kurort zu handeln, dessen Bauten, jedenfalls im Kurviertel, irgendwann in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden sein müssen.
Glücklicherweise fanden wir nach einigem Suchen eine Übernachtungsmöglichkeit und bei einem Abendbummel durch den Ort dann doch noch ein Lokal mit einem idyllischen Biergarten und einer ausgezeichneten Brotzeit.

 

3. Tag: Bad - Abbach - Regensburg 24 km  

Am nächsten Tag ging es weiter auf dem gut beschilderten Radweg bis Regensburg. Das Donautal wird wieder etwas enger und idyllischer. In Matting setzten wir mit einer Strömungsfähre über die Donau. Solche Fähren hängen an an einem Rollenseil, welches seinerseits an einem über dem Fluss hängenden Seil hängt. Der Fährmann stellt die Fähre dann so schräg in den Fluss, dass sie ohne Motorkraft nur mit der Strömung übersetzt. Nachdem wir die Mündung der Vils in die Donau überquert hatten, erschien Regensburg am Horizont und wir fuhren über die steinerne Brücke in die Altstadt.  
Ein zentrales Hotel war schnell gefunden und nach einer Besichtigung des thurn und taxischen Schlosses St. Emmeran erhielten wir ein guten Insidertip für ein Ia bayerisches Lokal mit schattigem Biergarten in der Nähe. Wir gönnten uns dann beide ein gepflegtes Mittagsschläfchen und bummelten dann bis zum Abend durch die sehenswerte Regensburger Altstadt und an der Donau entlang. 


 

 

 

 

 

 

 

 

                  Regensburg Steinerne Brücke                                                                                                                                            Regensburg Donauufer

 

4. Tag: Regensburg - Lauterhofen 85 km

Am nächsten Morgen fuhren wir zunächst die Vortagesstrecke ein Stück zurück bis zur Einmündung der Vils in die Donau, um dort dann entlag der Vils flussaufwärts vorbei an Kloster Pielenhofen bis Kallmünz zu radeln. 
Das Wetter war weiterhin herrlich, Kallmünz ist ein hübsches Örtchen mit schöner Steinbrücke und Burgruine und wer genau auf das Foto links schaut erkennt am anderen Ufer eine Ansammlung bunter Punkte, also Sonnenschirme. Das war ein ???? richtig: Biergarten, der zu einer Maß mit frisch gegrillten, fränkischen Bratwürsten, vielleicht waren es auch noch oberpfälzer, einlud.
Frisch gestärkt ging es dann durch Kallmünz weiter entlang der Vils nach Schmidmühlen. Linkerhand liegt auf der gesamten Strecke der Truppenübungsplatz Hohenfels, der einigen ehemaligen Wehrpflichtigen und Zeitsol-daten beim Bund noch ein Begriff sein dürfte. 
In Schmidmühlen kamen wir zur Mittagszeit gerade rechtzeitig an, um pirma Forelle Müllerin Art zu verspeisen, die frisch aus den dortigen Bächen bzw. Fischteichen kam.

In Schmidmühlen verließen wir das Vilstal und bogen in das ebenfalls idyllische Tal der Lauterach ab. Es gibt dort viele Biber, wie wir aufgrund der am Bach gefällten Bäume erkennen konnten. Bei der Weiterfahrt Richtung Hohenburg war ich dann fällig. Mein nagelneues Fahrrad hatte vorne ohne Nagel o.ä. einen Platten. 

                                    
  Kallmünz


Das war nach vielen Fahrradtouren meine "Premiere" und ich will mal hoffen, dass es eine ganze Weile dabei bleibt. Irgendwo, kurz vor Mühlhausen stellten wir dann fest, dass wir aus Versehen das Lauterachtachtal verlassen hatten und in ein unbekanntes Seitenbachtal abgebogen waren. Ich hatte mich schon etwas gewundert, warum der Bach plötzlich soviel weniger Wasser hatte. Tja, in Utzendorf hatten wir den Fehler dann entgültig festgestellt. Nun stellte sich die Frage, es war immerhin schon später Nachmittag, ob wir bis zur Abzweigestelle zurückradeln sollten, um dann wieder im Lauterachtal gemütlich nach Kastl zu radeln, oder ob wir den kürzeren, aber schweißtrei-benden Weg direkt über den Berg nach Kastl nehmen sollten. Wir entschieden uns für Letzteres, traten also kräftig in die Pedale und wurden ab dem höchsten Punkt immerhin mit einer rasanten Talabfahrt nach Kastl belohnt.

Da wir gerade erst eine Bergtour hinter uns hatten und es schon späterer Nachmittag war, verzichteten wir darauf, hoch in den Ort zu radeln, obwohl es da oben sicher recht schön gewesen wäre.

So langsam wurde es nämlich Zeit, ein Abendquartier zu suchen. Also ging es im Lauterachtal in der Abend-sonne bis Lauterhofen. Das Örtchen sah auf der Karte gar nicht so klein aus, aber die ersten beiden Gast-häuser, an denen wir vorbeifuhren waren schon mal geschlossen. Leider ist das Kneipensterben auf dem Land traurige Realität. Landflucht und Bier vom Discounter zeigen halt ihre Wirkung. Am Ortsende fanden wir dann aber doch noch den Gasthof zum Rössl. Eine nette, ältere Wirtin hatte zwei Zimmer für uns und sogar noch eine schmackhafte Brotzeit, die sie wohl aus ihrer eigenen Küche organisiert hatte. Das nennt man echt fränkische Gastfreundschaft. Den Stammtisch mit zwei, drei heimischen Zechern gab es gratis dazu und so klang der schöne, sonnige Tag bestens aus.   

 


                                                                                                                                                                                                                        Klosterburg Kastl 

5. Tag: Lauterhofen - Nürnberg 61 km

Bergauf fuhren wir am nächsten Morgen aus Lauterhofen hinaus, vorbei an der Quelle der Lauterach, unterquerten die Autobahn Nürnberg-Amberg, um dann in das Rohrbach-tal zu gelangen. Nun ging es immer schön talabwärts, zwischen Felsen der Fränkischen Schweiz hinab über Thalheim bis Hersbruck im Pegnitztal.
Hersbruck hat ein schöne Altstadt und eine mehr oder weniger glückliche Quelleerbein namens Madelaine Schickedanz. Letztere bekamen wir nicht zu sehen, in ersterer haben wir eine gemütliche Kaffeepause gemacht.

Danach ging es auf dem Pegnitzradweg bis Nürnberg, welches wir zur Mittagszeit erreichten. Nürnberg hatte als ehemalige Stadt der Reichsparteitage massive Bomben-schäden, wurde aber im Altstadtbereich soweit wie möglich wieder aufgebaut und ist und bleibt einfach sehenswert. Wir gönnten uns im Bratwurtsglöckl nochmal richtig gute Nürnberger Würstchen mit Kraut und ein süffiges Bier, mit der die Fahrradtour dann zu Ende ging.

Mein Bericht begann mit einem kleinen Bahnhof in Burgheim und soll daher mit einem Bild des stattlichen Nürnberger Hauptbahnhofs enden.

Das war unserer Osterradtour 2011 und schön war´s.

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Weitere Radtourenberichte auf: Meine Radtouren
                                                               

 

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